Wald im Wandel 

Nationalpark Harz 
 

Ungezähmt, geheimnisvoll, echt Harz: Der Nationalpark Harz ist Natur pur – ohne Filter. Willkommen im einem der wildesten und spannendsten Naturorte Deutschlands. Seit 2006 darf sich hier die Natur einfach Natur sein: wachsen, vergehen, neu entstehen. 

Braunlage und St. Andreasberg liegen direkt am Rand des Nationalparks – perfekt also, um loszuziehen, durch Wälder zu streifen. Und vor allem: den Harz so erleben, wie er wirklich ist – ursprünglich, rau und wunderschön. Ob Laub oder Nadel, Klippen oder Moore, zwischen Felsen, Farnen und geheimnisvollen Lichtungen – hier gibt’s echte Natur zum Staunen. Mit etwas Glück entdeckt ihr seltene Tiere, lauscht dem Plätschern versteckter Bäche oder steht einfach nur still und denkt: „Das ist echte Natur!“

Tipp: Unterkunft buchen, Wanderschuhe schnüren, Kamera laden und etwas Neugier mitnehmen – der Harz ist euer Freiluft-Abenteuer.

 

Kennt ihr das Nationalparkhaus in St. Andreasberg schon?

Direkt neben der Grube Samson wartet das Nationalparkhaus St. Andreasberg darauf, von euch entdeckt zu werden! Taucht ein in die Rückkehr der Wildnis, erlebt spannende Ausstellungen rund um Natur und Artenvielfalt – und besucht das FledermausReich, wo ihr den heimlichen Stars der Nacht ganz nah kommt. 

 

Der Brocken ragt mit 1.141 Metern über 25.000 Hektar pure Wildnis – mitten in einem der 16 Nationalparks Deutschlands.

 „Totes Holz“ bleibt liegen, wird zu Lebensraum, Nahrung und Rückzugsort!

Tote Bäume? Keine Spur vom Ende – hier beginnt etwas Neues. Im Nationalpark Harz darf die Natur ihr eigenes Ding machen: Alte Fichtenforste sterben ab, Stürme und Borkenkäfer mischen kräftig mit, und genau daraus entsteht Neues. Was haben die Borkenkäfer damit am Hut? Wir erklären es euch!

Viele denken, sie seien Waldzerstörer – dabei sind sie eher die Aufräumtruppe der Natur! Sie sind eben auch Teil des natürlichen Kreislaufs. Denn die alten Fichten-Monokulturen, die der Mensch über Jahrhunderte gepflanzt hat, kommen mit dem Klimawandel einfach nicht mehr klar. Der Borkenkäfer nutzt das aus – und hilft ganz nebenbei, Platz zu schaffen für etwas Dauerhaftes: einen widerstandsfähigen, vielfältigen Mischwald.

 

 

Was machen die Borkenkäfer eigentlich? 
Die winzigen Käfer bohren sich unter die Rinde von Fichten und legen dort ihre Eier ab. Die Larven fressen Gänge ins Holz – das unterbricht den Nährstofffluss des Baumes, und er stirbt ab. Klingt dramatisch, ist aber ganz natürlich Die Käfer befallen vor allem geschwächte Bäume, also jene, die durch Trockenheit und Klimawandel ohnehin keine Chance mehr hätten.

Zwischen grauen Holzsäulen sprießen junge Fichten, Buchen, Ebereschen und Ahorn – ganz ohne Pflanzplan. Was auf den ersten Blick kahl wirkt, ist in Wahrheit ein Wald im Wandel: aus Wirtschaftswald wird Wildnis. Hättet ihr gedacht, dass all die dünnen Stämme als Wind- und Sonnenschutz dienen? Ja, wirklich! Das vermeintlich „tote Holz“ bleibt liegen, wird zu Lebensraum, Nahrung und Rückzugsort für unzählige Tiere, Pilze und Insekten. Wer hier wandert, sieht keinen toten Wald – sondern einen, der gerade neu geboren wird.

Pinselohren und vier Pfoten – der Luchs ist zuhause!

Im 18. und 19. Jahrhundert galt der Luchs als Bedrohung für Weidetiere – also wurde er gnadenlos gejagt und schließlich ausgerottet. Doch Anfang der 2000er startete im Nationalpark Harz ein echtes Comeback der Wildnis: Mit dem „Luchsprojekt Harz“ wurden junge Luchse aus Wildparks ausgewildert – ein erster Schritt, um das scheue Raubtier wieder heimisch zu machen.

 

Heute ist der Luchs im Harz wieder so selbstverständlich unterwegs wie Reh, Hirsch oder Wildschwein. Die Katzen mit den markanten Pinselohren ziehen jedes Jahr ihren Nachwuchs groß – still, verborgen und wild wie eh und je.
Wer den Luchs einmal live erleben möchte, kann bei den Luchsfütterungen im Schaugehege Bad Harzburg einen seltenen Blick auf die heimlichen Waldbewohner werfen – ein faszinierendes Erlebnis für Groß und Klein.

Harzer Moore – Zeitreise durch 10.000 Jahre Natur

Still, geheimnisvoll und uralt: Die Moore im Harz zählen zu den ältesten und ursprünglichsten Landschaften des Nationalparks. Seit rund 10.000 Jahren speichern sie Wasser, Geschichte – und jede Menge Leben.

Hier wachsen Pflanzen, die schon die Eiszeit überstanden haben, wie die seltene Zwergbirke – echte Überlebenskünstler, die sonst kaum noch irgendwo vorkommen. Diese Moore sind wahre Eiszeitrelikte und bieten Lebensraum für spezialisierte Tiere und Pflanzen, die den nassen, kühlen Boden lieben.

 

Die meisten Moore liegen im Westharz, zwischen 700 und 1.100 Metern Höhe, wo es reichlich regnet und die Natur in ihrem eigenen Rhythmus arbeitet. Besonders schön: eine Wanderung über den Moorsteg am Großen Torfhausmoor oder der 4-Kilometer-Trail von Torfhaus zum Oderteich – entlang des märchenhaften Themenwegs mit Aussicht, Geschichte und richtig viel Harzgefühl.

Benehmen wie ein echter Harzprofi – so geht’s richtig im Nationalpark:

  • Müll gehört in den Eimer, nicht in die Wildnis.
    Nehmt euren Abfall mit oder nutzt die Tonnen am Wegende – der Wald dankt’s euch.

     

  • Finger weg von Beeren, Pilzen & Co.
    So lecker sie aussehen – sie sind fürs Wild gedacht, nicht für den Picknickkorb.

  • Feuer machen? Nope!
    Lagerfeuer, Grillen oder Kerzen sind tabu – Sicherheit und Natur gehen vor.

  • Leine los? Leider nein.
    Im Nationalpark gilt Leinenpflicht – Wildtiere brauchen Ruhe!

  • Rauchen verboten – zumindest von Februar bis Oktober.
    Trockenes Holz + Funkenflug = keine gute Kombi.

     

  • Bleibt auf den Wegen.
    Querfeldein ist zwar verlockend, aber die Natur soll sich hier selbst überlassen bleiben.

  • Radfahren ist erlaubt – aber Wanderer haben Vorfahrt.
    Also bitte: freundlich bremsen, winken, weiterradeln.

  • Reiten nur, wo’s ausgeschildert ist.
    Auch Pferde lieben klare Wege…

Mach’s wie wir – offizieller Nationalpark-Partner!

Wanderwege im Nationalpark Harz

Ob kurz oder lang, steil oder entspannt – hier findet ihr eure ganz persönliche Lieblingsroute durch den Nationalpark Harz.